Abschlussfahrt nach Göteborg – Partille Cup 2024
22 Aug
Abschlussfahrt nach Göteborg – Partille Cup 2024
4492 Spiele – 38 Nationen – 1306 Teams – darunter ein Team des SSV Das ist der Partille Cup in Göteborg 2024!
„Der Partille Cup ist das weltweit größte Handballturnier für Jugendliche, das jährlich in der schwedischen Stadt Göteborg stattfindet. Es wurde 1970 gegründet und zieht Teams aus der ganzen Welt an. Teilnehmer im Alter von 10 bis 21 Jahren treten in verschiedenen Alterskategorien an. Das Turnier bietet eine einzigartige Plattform für kulturellen Austausch und sportliche Begegnungen. Unter anderem Mannschaften aus Bangladesch, Chile, Ägypten, Zimbabwe und den USA bereichern das Teilnehmerfeld. Mit zahlreichen Spielen auf vielen Spielfeldern in der Stadt sowie einem umfangreichen Rahmenprogramm ist der Partille Cup ein Highlight im internationalen Jugendsportkalender.“
Und auch für unsere ehemalige B-Jugend (Saison 2023/2024) stand der Termin seit längerer Zeit im Kalender und war als Abschlussfahrt der ereignisreichen vergangenen Regionalligasaison gedacht. Mit 16 Spielern (Jahrgänge 2007/2008/2009), dem Trainergespann und mehreren Betreuern machte man sich also auf in die wunderschöne Stadt Göteborg, 1250 km entfernt von Stolberg. Der Fantross, bestehend aus zahlreichen Eltern, reiste per Bahn, per Auto, mit dem Bus und mit dem Flugzeug an. Vielen Dank für Eure Leidenschaft und Unterstützung! Der Support war großartig.
„Göteborg ist die zweitgrößte Stadt Schwedens und liegt an der Westküste des Landes. Die Stadt ist ein bedeutendes Wirtschafts- und Handelszentrum, bekannt für ihren Hafen, der der größte in Skandinavien ist. Göteborg bietet eine reiche kulturelle Szene mit zahlreichen Museen, Theatern und Musikveranstaltungen. Göteborg ist bekannt für seine entspannte Atmosphäre, die Nähe zur Natur und seine zahlreichen Kanäle und Parks.“
Unsere Mannschaft: Jonas Kuckelkorn, Diego Wallusch, Niklas Lentz, Phillip Kessel, Lovis Alms, Fabio Elbern, Erik Victor, Simon Hahn, Adrian Stiel, Nils Victor, Luis Schmidt, Theodor Goldhausen, Tim Schmidt, Gerrit Hoven, Finn Trümpener und Mario Debets
Untergebracht wurde die Stolberger Mannschaft in einer Sporthalle etwas außerhalb des Stadtzentrums. Von dieser „Anlaufstelle“ ging es dann mit Bus und Bahn zu den unterschiedlichen Spielstätten, die über die ganze Stadt verteilt liegen. Gespielt wird beim Partille Cup auf Kunstrasen bei Wind und Wetter. Dies wird später noch eine Rolle spielen.
Aus der Mannschaft: „Wir hatten an enge Klassenräume gedacht, als wir davon erfuhren, dass wir in Schulen untergebracht werden. Was haben wir bekommen? - Ich glaube wir hatten mit unserer Sporthalle tatsächlich eine der größten Unterkünfte in Göteborg. Wir hatten viel Platz, praktisch eigene Duschen, und wir konnten die ganze Zeit Basketball spielen. Das einzige Problem war, dass wir innerhalb der Halle keine Steckdosen hatten und somit unsere Handys im Vorraum, der Umkleide, geladen haben. Das Frühstück war sehr schlecht, es gab weiches „Pita-artiges“ Brot und nur Käse oder Wurst. Somit mussten wir uns unsere eigenen NutellaGläser besorgen, um das Frühstück genießbar machen. Der Alltag in Göteborg war aber ein Traum. Durch den gut ausgebauten ÖPNV konnten wir jeden vorstellbaren Ort in Göteborg erreichen, unter anderem die Mall, in der wir uns praktisch jeden Tag nach unseren Spielen aufgehalten haben. Dort gab es täglich leckeres Essen vom „Törken“. Nebenbei haben wir uns täglich andere Handballspiele angeschaut und lautstark unseren benachbarten Verein BTB Aachen angefeuert. Aber auch mit anderen Nationen haben wir neue Freundschaften/Bekanntschaften geknüpft. Insgesamt war der Partille Cup eine einzigartige Erfahrung, die ich nächstes Jahr gerne ein zweites Mal machen würde.“ (Nils)
Am ersten Turniertag wurde im zentral gelegenen Stadtteil Heden gespielt. Dieser Veranstaltungsort zeichnet sich durch große freie Flächen und Fußballfelder aus, auf denen man auch Handball spielen kann.
Spiel 1: Im Auftaktspiel unserer Mannschaft ging es gegen die niederländische Mannschaft „HV Dynamico“ aus Oss/ Heesch. Nach einem 0:1 ging es noch ausgeglichen zum 2:2. Danach glänzte unsere spielstarke Mannschaft in jeglicher Beziehung und erarbeitete sich eine deutliche Führung zum 7:2 (Halbzeitstand 11:4). Lediglich die drei verworfenen 7-Meter waren etwas ärgerlich. Im weiteren sehr fairen Spielverlauf passierte nicht mehr viel und man trennte sich mit einem gemeinsamen Mannschaftsfoto schlussendlich 18:11 für unser Team.
Spiel 2: Gegen gut aufgelegte Dänen aus Skanderborg sah das Ganze schon anders aus. Schnell lag unsere Mannschaft mit 0:2 Toren hinten, berappelte sich aber wieder nach diesem holprigen Start. Nach dem Ausgleich zum 3:3 zogen aber die Dänen mit vielen Tempogegenstößen und einem 6 Torelauf auf und davon zum 3:9. Wieder und wieder hielt unser Torwart seine Kiste sauber, konnte aber gegen die schnellen Dänen nicht jedes Tor vereiteln. Beim Schlusspfiff stand es gegen die körperlich deutlich überlegenen Dänen verdient 11:24 für den Gegner. Anzumerken ist, dass unsere Mannschaft zu Hälfte aus B-Jugendlichen besteht und als A-Jugend gemeldet ist. Dieser Sachverhalt macht die Sache gegen athletisch deutlich besser ausgebildete skandinavische Teams sehr schwierig.
Nationen vorgestellt wurden. Anfangs quetschten wir uns durch den Eingang zu unseren vermeintlichen Sitzplätzen, doch als dann eine andere deutsche Mannschaft kam und uns darauf hinwies, dass wir auf den falschen Plätzen saßen, bemerkten wir, dass wir glücklicherweise die VIP-Plätze am Laufsteg (Bühne) hatten. Um uns herum saßen nur andere deutsche Mannschaften, wie zum Beispiel TSG Münster, die wir im kommenden August in Emsdetten (Handballturnier) wiedertreffen. Eingeleitet wurde die Zeremonie durch eine Rede und Livemusik. Anschließend gab es zu jeder Nation ein Einlaufteam, welches mit kulturell angepasster Musik und viel Applaus begrüßt wurde. Insgesamt fand ich die Zeremonie ganz gut, auch wenn es zwischendurch etwas langatmig war.“ (Erik)
Spiel 3: Das Duell gegen die deutsche Mannschaft aus Flensburg-Munkbrarup am darauffolgenden Tag am neuen Spielort außerhalb von Göteborg verlief dann wieder deutlich besser, obwohl man wieder schnell mit zwei Toren hinten lag (0:2). Zur Halbzeit stand es dann aber ausgeglichen 8:8. Danach starteten unsere Stolberger Jungs aber den Turbo und konnten den müder werdenden Gegen ein ums andere Mal überlaufen. Diese einfachen und schnellen Torerfolge (unter anderem ein 7-Torelauf!) führten zu einem hochverdienten Sieg des Stolberger SVs über die Mannschaft aus Flensburg (Endstand 13:21). Herzlichen Glückwunsch an die sehr souverän aufspielenden Akteure.
Spiel 4: Bei schönem Wetter ging es an diesem Spieltag weiter gegen das schwedische Team „Bodens BK“ – ein Gegner auf Augenhöhe! Diesmal erwischte unsere Mannschaft den besseren Start und man führte schnell (2:0). Die Deckung machte einen guten Job und die Balleroberungen führten zu einer komfortablen Halbzeitführung (8:3). Auch die kleinlich pfeifenden Schiedsrichter und eine doppelte Unterzahl unserer Mannschaft konnten den Sieg nicht mehr gefährden. Die Schweden konnten zwar den Rückstand etwas verkürzen, am Ende hieß es aber dann verdient 13:9 für das bessere Team.
Der dritte Turniertag stand unter keinem guten Stern. An neuer Spielstätte wieder zentral in Göteborg mussten unsere Jungs bei Wind, 13 Grad und Dauerregen ran. Diese Witterungsverhältnisse sind für Handballer normalerweise eher unüblich.
Spiel 5: Nass und schlotternd vor Kälte machte schon das Aufwärmprogramm gegen eine der besten schwedischen A-Jugenden (Sävehof 1) aus Göteborg keinen Spaß. Sävehof ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Handballvereine in Schweden. Der Verein, offiziell IK Sävehof genannt, hat seinen Sitz in der Stadt Partille, der Namensgeberin des Turniers.
Gegen den Lokalmatador aus Partille war unsere Mannschaft dann auch leider chancenlos und in fast allen Bereichen unterlegen. Die Bereiche Athletik, Körpergröße, Spielverständnis und Technik sind zu hier zu nennen. Auch die Leidensfähigkeit bei diesem Wetter spielen zu müssen, war beim Gegner deutlich ausgeprägter. Zu nennen ist wiederum das Alter der Spieler! Zur Erinnerung: Stolberg spielte ohne den Jahrgang 2006 gegen eine richtige A-Jugend. Viel zu schnell stand es dann also 10:1 für die Schweden. Gegen die mit Fußballschuhen ausgestatteten „großen“ und „breiten“ Gegnern war auf diesem rutschigen, nassen Geläuf kein Kraut gewachsen und man trennte sich verdient mit 23:8. Wahrscheinlich hätte man aber auch ohne Regen gegen Sävehof verloren.
Spiel 6: Nach dieser heftigen Klatsche hieß es schnell raus aus den nassen Klamotten, rein in die Busse und aufwärmen für die nächste Partie gegen die Norweger aus Fjellhammer. Kurz vor Anpfiff ging es also wieder rein in die nassen Trikots und in den kühlen Dauerregen Göteborgs. Es entwickelte sich gegen körperlich sehr präsente Norweger eine recht einseitige Partie mit vielen Nickligkeiten. Schnell führten die Norweger 1:4. Zu erwähnen ist, dass es auch das Schiedsrichtergespann nicht immer gut mit der Stolberger Mannschaft meinte. Diese konnte sich zwar noch auf ein 5:7 herankämpfen, verpasste dann aber den Anschluss an die wild aufspielenden Norweger (Halbzeitstand 5:12). Auch nach der kurzen nassen Pause unter diversen Regenschirmen wurde unser Spiel nicht deutlich besser und man verlor verdient 10:19. Die Folgen dieses Spiels (unzählige blaue Flecke und Kratzer) konnte man an unseren Spielern noch am nächsten Tag bewundern. Dass das Trikot mit der Nummer 19 noch als Trikot zu erkennen ist, grenzt an ein Wunder!
Spiel 7: Am Freitag bei gutem Wetter musste also eine Wiedergutmachung her. Als Gegner hatten die Organisatoren des Partille Cups wieder eine schwedische Mannschaft zugeteilt. Gegen den Gegner Kärra HF ging es in der Finalrunde im Ausscheidungsmodus um alles oder nichts. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie auf Augenhöhe. Den Größenvorteil der Schweden machten unsere Jungs durch ihre Schnelligkeit wett. Unsere Abwehr hatte zwar Schwierigkeiten mit dem 7. Feldspieler der Schweden, stellte sich aber mit zunehmender Spieldauer immer besser darauf ein. Nach einem 7:7 stand es zur Pause 7:9 für den Gegner. Nach der Pause kam es zu einem offenen Schlagabtausch, Stolberg konnte aber leider nicht in Führung gehen. Über ein 14:14, 15:15 ging es zu einem dramatischen 18:18 in der letzten Minute der Partie. Ein verdeckter Unterarmwurf der Schweden besiegelte dann leider unsere Niederlage fünf Sekunden vor Schluss in dieser hochklassigen Partie, was schlussendlich das Turnierende für unsere Jungs bedeutete. Trotz Niederlage verließen sie zwar müde und ausgelaugt, aber stolz auf die gezeigte Leistung, den Platz.
Damit endete die einzigartige Turnierwoche in Göteborg für die Mannschaft aus Stolberg mit drei verdienten Siegen und vier Niederlagen – zum Glück ohne Verletzungen! Insgesamt ein sehr gutes Ergebnis, womit im Vorfeld wohl kaum einer gerechnet hätte. Unsere Jungs haben in Schweden viel Erfahrung sammeln können, viele Höhen und Tiefen durchgemacht und eine ereignisreiche Woche erlebt – ein voller Erfolg. Hinzu kommen noch der Austausch mit anderen Mannschaften, der internationale Flair, Sightseeing in Göteborg und die Stärkung des Teamgeists der Mannschaft.
Dank: Die Mannschaft bedankt sich bei den Organisatorinnen und Organisatoren der Fahrt, dem Trainergespann und den Betreuern, den zahlreich mitgereisten Eltern und den zahlreichen Sponsorinnen und Sponsoren (u.a. VR Bank und AixTEC Components GmbH), ohne die die Realisierung der Turnierteilnahme nicht möglich gewesen wäre!